betriebliche Mobilität

Die Corona-Krise als Kickstart für ein betriebliches Mobilitätskonzept

Unsere Gesellschaft neigt dazu, Krisen dann als schlimm und bedrohlich anzusehen, wenn sie bereits einen Fuß in unsere Tür gesetzt haben und unser Leben akut und massiv verändern. So zum Beispiel die Corona-Krise – ein Begriff, der neben „Mund-Nasen-Schutz”, „Social Distancing” und „Sicherheitsabstand” sicherlich einer der vielversprechendsten Kandidaten auf das Unwort 2020 ist. Die Klimakrise ist dagegen wieder etwas mehr aus unseren Köpfen gewichen – sie wird schließlich „nur” ganz langsam und kontinuierlich zum Problem. Dabei können wir gerade jetzt, in der akuten Krise, Lösungen für den Klimawandel finden.


Unsere Gesellschaft neigt dazu, Krisen dann als schlimm und bedrohlich anzusehen, wenn sie bereits einen Fuß in unsere Tür gesetzt haben und unser Leben akut und massiv verändern. So zum Beispiel die Corona-Krise – ein Begriff, der neben „Mund-Nasen-Schutz”, „Social Distancing” und „Sicherheitsabstand” sicherlich einer der vielversprechendsten Kandidaten auf das Unwort 2020 ist. Die Klimakrise ist dagegen wieder etwas mehr aus unseren Köpfen gewichen – sie wird schließlich „nur” ganz langsam und kontinuierlich zum Problem. Dabei können wir gerade jetzt, in der akuten Krise, Lösungen für den Klimawandel finden.

 

Unsere Gesellschaft neigt dazu, Krisen dann als schlimm und bedrohlich anzusehen, wenn sie bereits einen Fuß in unsere Tür gesetzt haben und unser Leben akut und massiv verändern. So zum Beispiel die Corona-Krise – ein Begriff, der neben „Mund-Nasen-Schutz”, „Social Distancing” und „Sicherheitsabstand” sicherlich einer der vielversprechendsten Kandidaten auf das Unwort 2020 ist. Die Klimakrise ist dagegen wieder etwas mehr aus unseren Köpfen gewichen – sie wird schließlich „nur” ganz langsam und kontinuierlich zum Problem. Dabei können wir gerade jetzt, in der akuten Krise, Lösungen für den Klimawandel finden.

 

Veränderung trifft auf Gegenwind

Die gesundheitliche und wirtschaftliche Bedrohung durch das neue Virus lässt sich nicht wegdiskutieren – was wir aber als Gesellschaft tun sollten, ist, unsere Haltung zur aktuellen Situation zu verändern. Es gibt in unserem Land – nein, weltweit – Bereiche, die schon seit Jahren festgefahren sind und nicht mehr an aktuelle Gegebenheiten angepasst wurden.

Vielleicht kennst du diese Situation: Du willst in deinem Unternehmen Veränderungen vorantreiben, die nach einer ersten Eingewöhnungsphase positive Veränderungen für alle Beteiligten mit sich bringen – zum Beispiel: der Wechsel auf E-Autos als Dienstwagen. Trotz allerbester Argumente stößt du erst einmal bloß auf Gegenwind. Wenn du dich dann trotzdem durchgesetzt hast, wird aus dem lauen Lüftchen kurz sogar ein rauer Sturm, bis … ja, bis die Betroffenen langsam die neu eingeführten Maßnahmen selbst testen, Vorurteile ablegen und langsam aber sicher über die Vorteile sprechen.

 

Keine Chance für Trägheit in der Corona-Krise

Doch warum ist das so? Warum wehrt sich die Gesellschaft erst einmal gegen anstehende Veränderungen? Die Gründe dafür sind Trägheit, festgefahrene Routinen und die viel zitierte Komfortzone. Und der schwierigste Schritt raus aus solch einer Situation ist der allererste – die Veränderung der Gewohnheiten.

Und damit zur positiven Seite der Krise: Corona hat das gemacht, was du als Vorgesetzte bzw. Vorgesetzter oder als GeschäftsführerIn nur mit Bedacht und viel Fingerspitzengefühl machen solltest – das Virus hat alle Beteiligten vor vollendete Tatsachen gestellt und ohne Vorankündigung unseren Alltag auf den Kopf gestellt.

Kurzum: Der erste Schritt ist gemacht. Die festgefahrenen Routinen sind aufgelöst und jeder Protest dagegen ist sinnlos. Die schwierigste Herausforderung ist bereits gemeistert. Das Schiff ist in See gestochen – jetzt liegt es an dir als KapitänIn an Bord, das Ziel festzulegen und den Kompass in die Hand zu nehmen.

 

Mobilität im Wandel

Klar ist: Personenmobilität verändert sich während der Corona-Krise grundlegend – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Leben. Unklar ist bislang eher, wohin die Reise letztendlich führt. Einschätzungen dazu gibt es viele, teilweise widersprechen sich diese aber komplett. Ein Beispiel dafür: Laut einer Umfrage von Deloitte soll die Nutzung von E-Scootern durch die Krise stark zunehmen. Tatsächlich aber haben sich einige der wichtigsten Anbieter während der ersten Krise zumindest temporär aus Europa zurückgezogen, weil das Geschäftsmodell teilweise nicht mehr rentabel war.

Die TU-Wien hat eine Studie zur Veränderung der Mobilität in Österreich während des ersten Lockdowns ausgearbeitet (mit Fokus auf Ausbildungs- und Arbeitsplätze), an der vor allem Frauen und Männer zwischen 19 und 39 Jahren teilgenommen haben. Fast 63 % der rund 3.100 TeilnehmerInnen wohnen im Raum Wien. Knapp 55 % der Teilnehmenden waren ArbeitnehmerInnen.

Laut dieser Studie sind die öffentlichen Verkehrsmittel im städtischen Raum von 53,0 % auf 1,8 % Nutzung abgefallen sind. Den größten Zuwachs hatten natürlich die Kategorien „Home Office” und „Distance Learning” – wobei hier davon auszugehen ist, dass diese Werte nach dem ersten Lockdown  abgefallen sind. Eine Veränderung des Modal Splits – also der Verkehrsmittelwahl – hin zur PKW-Nutzung ist ebenso erkennbar, wobei hier davon auszugehen ist, dass diese mittel- und langfristig zu bemerken sein wird. Schließlich ist das Auto unser sicherer Raum, der von keinen fremden, möglicherweise kranken Menschen betreten wird.

 

Positive Auswirkungen der Corona-Krise

Während des ersten Lockdowns konnte man die Entlastung der Umwelt förmlich sehen, riechen und hören. Während die meisten Menschen im Home Office arbeiteten und folglich nicht am Berufsverkehr teilnehmen, konnte man beim Spazierengehen eine deutlich verbesserte Luft spüren.

Und die Veränderung war nicht bloß spürbar – sie sorgte für messbare Resultate. Laut einer Studie aus dem Wissenschaftsmagazin „Natural Climate Change” konnte der weltweite CO2-Ausstoß durch diesen unfreiwilligen Lockdown um 17 % gesenkt werden – in Österreich wurde fast ein Drittel an Ausstößen eingespart.

So könnte es Österreich sogar noch gelingen, die Klimaziele für die Periode 2013 bis 2020 zu erreichen, nachdem die dafür notwendige Reduktion der Treibhausgasemissionen bislang nur 2013  und 2016 gelungen waren.

Wie aber passt eine Verschiebung des Modal Splits in Richtung PKW in dieses Bild? Wie könnte das private Auto, das ja lange Zeit schon fast als die Wurzel allen Übels in Sachen Klimakrise gehandelt wurde, zu einer langfristig positiven Klimabilanz beitragen?

Nun ja, das Problem ist nicht das Auto an sich – das Problem ist unsere Nutzung. In den meisten Autos sitzt durchschnittlich eine Person pro Fahrt. Ein Trend, der durch COVID sogar noch weiter ausgebaut werden könnte.

 

Das betriebliche Mobilitätskonzept

Genau jetzt ist aber die Zeit, in der du das Mobilitätsverhalten in deinem Unternehmen und damit auch die Anzahl an Personen pro Auto entscheidend beeinflussen kannst. Wir erinnern uns: Alte Routinen wurden unterbrochen, neue müssen gerade geformt werden. 

Und diese Zeit kannst und solltest du nutzen, um die Art und Weise zu beeinflussen, wie deine MitarbeiterInnen zum Arbeitsplatz pendeln – zugunsten von mehr Nachhaltigkeit und einem besseren (Betriebs-)Klima.

Diese drei Schritte solltest du jetzt umsetzen:

  • Status Quo feststellen und MitarbeiterInnen befragen

Wie steht es eigentlich um die Mobilität deiner MitarbeiterInnen? Wie gestaltet sich ihr täglicher Weg in die Arbeit? Wie laufen Geschäftsreisen in der Regel ab? Vergleiche die Situationen vor, während und nach dem ersten Lockdown. Verschaffe dir ein klares Bild der aktuellen Lage. Zu empfehlen ist die Durchführung einer MitarbeiterInnenbefragung, mit der du am besten auch einen Blick in die Zukunft wirfst: Gibt es Interesse und den Bedarf an Mobilitätsmaßnahmen? Deine MitarbeiterInnen wissen schließlich am besten, wo der Schuh drückt.

  • Allianzen bilden und Finanzierung angeln

Jetzt solltest du nach Menschen in deinem Unternehmen suchen, die ebenfalls Interesse an einem betrieblichen Mobilitätskonzept haben könnten – mit denen du dann gemeinsam Ideen ausarbeiten und innerhalb des Unternehmens vorantreiben und bewerben kannst. Auch die Finanzierung ist eine Angelegenheit, um die man sich besser zu früh als zu spät kümmert. Verschiedene Förderungen auf Länder- und Bundesebene zielen darauf ab, Unternehmen bei der Gestaltung nachhaltiger MitarbeiterInnenmobilität zu unterstützen.

  • Maßnahmen ausarbeiten und umsetzen

Es gibt dutzende Ansätze und Konzepte, wie man Mitarbeitermobilität ökologischer, kostengünstiger und sozialer gestalten kann. Nun gilt es, die geeignete(n) Maßnahme(n) zu selektieren, auszuarbeiten und direkt umzusetzen. Bestimmt kein einfaches Unterfangen! Doch die erwartete Einsparung von Kosten, die Reduktion von negativen Umweltauswirkungen und die positiven Auswirkungen auf die MitarbeiterInnenzufriedenheit sprechen klar dafür. 

Es ist ratsam, von Anfang an einen kompetenten Partner hinzuzuziehen, der dir dabei hilft, die richtigen Entscheidungen zu fällen. Im Rahmen unseres neuen UpScore Mobility Audit führen wir umfangreiche Analysen und Simulationen zur Bewertung der MitarbeiterInnenmobilität und zur Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen durch. Wir zeigen auf, wie Unternehmen die Coronakrise nützen können, um in Sachen Mobilität, CSR und HR vielversprechende Handlungsoptionen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Wie könnte so in Mobility Audit konkret aussehen? Welche Maßnahmen könnte man setzen? Was ist eigentlich unter einem Mobilitätskonzept zu verstehen? Das erzählen wir dir in unserem nächsten Blogartikel. Bleib dran!

 


 

Quellen: 

Coverfoto von Anna Shvets von Pexels

https://www2.deloitte.com/ch/de/pages/public-sector/articles/mobilitaet-nach-der-corona-krise.html

https://blog.fvv.tuwien.ac.at/corona/covid-19-questionnaire-results-austria-de/

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2062208-Oesterreich-erreicht-nationale-Klimaziele.html

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